
Die 10 häufigsten Fehler, die Lieferanten und Hersteller im Online-Handel machen
Der Online-Handel ist für die meisten Händler kaum zu stemmen. Der Grund liegt bei den Lieferanten und Herstellern. Sie denken nicht aus Händler-Perspektive, was einen effizienten Online-Handel fast unmöglich macht. Der Grund ist einfach: Im E-Commerce spielt die Qualität und Struktur der bereitgestellten Produktdaten eine entscheidende Rolle für den Verkaufserfolg. Leider werden immer wieder Fehler gemacht, die die Integration der Daten erschweren und damit nicht nur den Händlern, sondern auch den Lieferanten und Herstellern Umsatzeinbußen bringen. In diesem Artikel gehen wir auf die 10 häufigsten Fehler ein, die bei der Bereitstellung von Produktdaten gemacht werden – und wie man sie vermeiden kann.
1. Fehler: Unstrukturierte Bereitstellung von Bildern und Videos
Ein häufiger Fehler ist die Bereitstellung von Produktbildern und -videos über Cloud-Speicher wie Dropbox, Google Drive oder sogar FTP-Server. Diese Lösungen erschweren eine automatisierte Verarbeitung der Daten erheblich.
Besser: Strukturierte Bereitstellung der Bild- und Video-URLs
Lieferanten sollten Bilder und Videos direkt als URLs bereitstellen, die problemlos aus einer CSV-, Excel- oder XML-Datei heruntergeladen werden können. So können Händler die Daten automatisch importieren, ohne manuell nach Dateien suchen zu müssen. Die Automatisierung ist hierbei entscheidend, da Händler selten Zeit oder Ressourcen haben, um die Daten manuell zu pflegen. Wenn Händler diese Arbeit übernehmen müssen, dauert es länger, bis die Produkte online sind – was dem Lieferanten Umsatz kosten kann.
2. Fehler: Bilder mit zu niedriger Auflösung
Viele Lieferanten stellen Bilder mit einer unzureichenden Auflösung bereit. Kunden erwarten jedoch hochauflösende Bilder, um das Produkt in allen Details zu sehen.
Besser: Mehrere hochauflösende Bilder bereitstellen
Lieferanten sollten Bilder mit einer Mindestauflösung von 1500 Pixeln auf der längeren Seite bereitstellen, idealerweise sogar 3000 Pixel. Außerdem sollten mehrere Perspektiven (Vorder-, Rück-, Seitenansicht) abgedeckt werden, damit Kunden einen umfassenden Eindruck vom Produkt erhalten.
3. Fehler: Unvollständige Produktdaten in CSV-Dateien
Häufig werden CSV-Dateien nicht korrekt strukturiert oder wichtige Felder bleiben leer. Das führt dazu, dass Händler viele Informationen nachträglich manuell ergänzen müssen.
Besser: Alle relevanten Daten vollständig bereitstellen
Nutze eine strukturiert formatierte CSV-Datei mit UTF-8-Kodierung, um sicherzustellen, dass alle Sonderzeichen korrekt dargestellt werden. Jedes Datenfeld sollte ausgefüllt sein, und vor allem sollten Bild- und Video-URLs sowie detaillierte Produktbeschreibungen in separaten Feldern hinterlegt werden, so dass sie einfach heruntergeladen werden können.
4. Fehler: Keine Produkthighlights oder USPs
Viele Lieferanten versäumen es, die wichtigsten Produktmerkmale oder Alleinstellungsmerkmale (USPs) klar und strukturiert hervorzuheben. Kunden möchten wissen, was das Produkt besonders macht und warum sie es kaufen sollten.
Besser: Produkthighlights klar und deutlich angeben
Liefer neben der allgemeinen Beschreibung auch Produkthighlights, die den Mehrwert oder die Besonderheiten des Produkts hervorheben. Diese Merkmale sollten klar benannt und in die Produktdaten integriert werden. Ein Händler muss das prominent präsentieren. Das geht nur, wenn er diese Daten strukturiert erhält.
5. Fehler: Nur ein Bild statt mehrerer Ansichten
Ein weiteres Problem ist die Bereitstellung von nur einem einzigen Bild eines Produkts. Kunden wünschen sich jedoch mehrere Ansichten, um das Produkt aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten. Im Gegensatz zum stationären Handel sind die Produkte nicht anfassbar. Damit ein Kunde kaufen will, sind mehr Bilder notwendig, damit man einen Eindruck vom Produkt erhalten kann.
Besser: Mindestens drei bis fünf Bilder bereitstellen
Stelle mehrere Bilder des Produkts bereit, idealerweise aus verschiedenen Blickwinkeln. Das erhöht die Transparenz für den Kunden und stärkt das Vertrauen in die Kaufentscheidung.
6. Fehler: Fehlende oder unvollständige Produktdetails
Viele Lieferanten übermitteln keine vollständigen Produktdetails. Angaben wie Größe, Material, Gewicht oder Farbe fehlen oft, was die Filtermöglichkeiten auf der Website des Händlers einschränkt.
Besser: Ausführliche Produktdetails bereitstellen
Alle relevanten Produktdetails sollten angegeben werden, um Filterfunktionen in Online-Shops zu ermöglichen. Je mehr Informationen zur Verfügung stehen, desto einfacher ist es für den Kunden, das richtige Produkt zu finden. Filtern nach Merkmalen wie Größe, Farbe oder Material ist heute Standard in vielen Online-Shops und trägt wesentlich zur Kaufentscheidung bei.
7. Fehler: Keine regelmäßige Aktualisierung der Lagerbestände
Lieferanten vergessen häufig, Händler über ihre Lagerbestände zu informieren oder diese regelmäßig zu aktualisieren. Dadurch entstehen Missverständnisse, wenn Produkte als verfügbar angezeigt werden, obwohl sie nicht lieferbar sind.
Besser: Regelmäßige Lagerbestandsdaten bereitstellen
Halte deine Lagerbestandsdaten immer auf dem neuesten Stand, um Engpässe oder übermäßige Bestellungen zu vermeiden. Die Bereitstellung dieser Daten ermöglicht auch das Dropshipping, bei dem Händler direkt an den Endkunden verkaufen, ohne die Produkte auf Lager zu halten.
8. Fehler: Keine Möglichkeit zur Automatisierung
Einige Lieferanten bieten keine Möglichkeit, ihre Produktdaten automatisiert abzurufen. Händler sind dann gezwungen, die Daten manuell zu verarbeiten, was fehleranfällig und zeitaufwendig ist.
Besser: Automatisierte Datenübertragung ermöglichen
Nutze moderne Schnittstellen wie API oder Webhooks, um Produktdaten in Echtzeit zu übermitteln. Alternativ sollten die Daten in standardisierten Formaten wie CSV, Excel, XML oder JSON bereitgestellt werden, um eine einfache und automatisierte Integration zu ermöglichen.
9. Fehler: Keine detaillierten Produktbeschreibungen
Viele Lieferanten bieten nur rudimentäre Produktbeschreibungen, die wichtige Informationen vermissen lassen. Kunden wünschen sich jedoch ausführliche Beschreibungen, um das Produkt zu verstehen.
Besser: Ausführliche und formatierte Produktbeschreibungen
Stelle sicher, dass die Produktbeschreibungen ausführlich sind und alle wesentlichen Merkmale und Vorteile des Produkts erklären. Nutze HTML, um die Beschreibung optisch ansprechend zu gestalten und wichtige Informationen hervorzuheben.
10. Fehler: Kein Fokus auf den Händler
Der vielleicht größte Fehler ist, dass viele Lieferanten und Hersteller nicht verstehen, dass es in ihrem eigenen Interesse liegt, den Händlern die Arbeit zu erleichtern. Je mehr Aufwand der Händler bei der Datenintegration hat, desto länger dauert es, bis die Produkte online gehen – und desto weniger wird verkauft.
Besser: Händlerfreundliche Datenbereitstellung als Umsatzbooster
Lieferanten sollten den Prozess der Datenbereitstellung so einfach und automatisierbar wie möglich gestalten. Je einfacher es für den Händler ist, die Produktdaten zu integrieren, desto schneller können die Produkte verkauft werden. Ein strukturierter Ansatz bei der Datenbereitstellung führt zu einer schnelleren Listung und einem höheren Umsatz.
Fazit: Fehler vermeiden und den Umsatz steigern
Durch die Vermeidung dieser häufigen Fehler können Lieferanten und Hersteller sicherstellen, dass ihre Produkte effizient in Online-Shops integriert und besser verkauft werden. Strukturierte Produktdaten, automatisierte Prozesse und eine vollständige, detaillierte Beschreibung jedes Artikels sind der Schlüssel zum Erfolg.
Nutze z.B. unsere Excel-Vorlage für eine einfache und schnelle Datenübermittlung und lese unseren Knowledge Base Eintrag, um alle relevanten Schritte zu verstehen. Indem du systematisch und händlerfreundlich vorgehst, profitierst du von einer schnelleren Listung und steigenden Verkaufszahlen.
Checkliste für HändlerSo gibst du deinen Lieferanten klare Vorgaben für die optimale Bereitstellung von Produktdaten
Um sicherzustellen, dass du als Händler von deinen Lieferanten die bestmöglichen Produktdaten erhälst und diese schnell und einfach in deine Systeme integrieren kannst, haben wir eine Checkliste erstellt. Diese kannst du an deinen Lieferanten weitergeben, um Missverständnisse zu vermeiden und die Datenverarbeitung zu optimieren.
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Bildqualität und Anzahl
- Bilder müssen eine Mindestauflösung von 1500 Pixeln (optimal 3000 Pixel) haben.
- Mehrere Bilder aus verschiedenen Perspektiven (Vorder-, Rück-, Seitenansicht, Detailaufnahmen) bereitstellen.
- Keine Wasserzeichen oder unnötigen Hintergründe.
- Stelle auch Siegel bereit, wenn möglich.
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Bild- und Video-URLs
- Stelle Bilder und Videos als direkt zugängliche URLs zur Verfügung.
- Keine proprietären Cloud-Speicher wie Dropbox oder Google Drive verwenden.
- Die URLs sollten in einer strukturierten CSV-, Excel- oder XML-Datei hinterlegt sein, sodass sie automatisch heruntergeladen werden können.
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Produktbeschreibungen
- Ausführliche Beschreibungen bereitstellen, die alle relevanten Produktmerkmale und Vorteile hervorheben.
- Nutze HTML, um die Beschreibungen optisch ansprechend und strukturiert zu formatieren. Setze hier ausschließlich auf Standard-HTML.
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Produkthighlights und USPs
- Füge klare Produkthighlights und Alleinstellungsmerkmale (USPs) hinzu.
- Gib wichtige Details an, die das Produkt von der Konkurrenz abheben.
- Stelle diese Daten für eine automatische Verarbeitung strukturiert bereit.
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Produktdetails für Filtermöglichkeiten
- Gib alle relevanten Produktdetails wie Größe, Gewicht, Material, Farbe usw. an.
- Diese Daten ermöglichen es dem Kunden, das Produkt in einem Online-Shop zu filtern und schnell zu finden.
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Lagerbestände regelmäßig aktualisieren
- Stelle deinem Händler nach Möglichkeit aktuelle Lagerbestände oder mindestens eine Ampelanzeige bereit, damit Händler wissen, ob das Produkt verfügbar ist.
- Aktualisiere diese Daten regelmäßig, insbesondere bei schnell verkauften Artikeln.
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Strukturierte CSV-Datei oder PIM-System verwenden
- Nutze eine strukturiert formatierte CSV-Datei mit UTF-8-Kodierung für die Bereitstellung von Produktdaten. Halte dich hier unbedingt an den Standard (RFC 4180), um Probleme mit Zeilenumbrüchen, Komma, Anführungszeichen und Ähnlichem bei der Verarbeitung zu vermeiden
- Alternativ kannst du ein PIM-System wie TYRIOS nutzen, um die Daten in Echtzeit via API oder Webhooks zu übermitteln.
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Kein Einsatz von FTP oder anderen manuell betriebenen Systemen
- Verzichte auf FTP-Server mit proprietären Zugängen oder ähnliche Lösungen, die keine Automatisierung ermöglichen.
- Die Datenbereitstellung muss automatisierbar sein, um effizient verarbeitet werden zu können. Eine manuelle Verarbeitung ist finanziell für Händler nicht leistbar.
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Mehrere Bilder statt nur eines
- Stelle mindestens drei bis fünf Bilder bereit, die das Produkt aus verschiedenen Blickwinkeln zeigen.
- Optimalerweise hast du auch Action-Bilder, also das Produkt in Aktion.
- Kunden erwarten detaillierte Ansichten, bevor sie eine Kaufentscheidung treffen.