EAN-Codes erstellen
Beschreibung:
Eine EAN steht für European Article Number und ist ein 13-stelliger weltweit eindeutiger Code zur Kennzeichnung von Produkten. Das Ziel dahinter ist, ein Produkt eindeutig zu kennzeichnen und Produkte unterschiedlicher Händler und Hersteller klar identifizieren zu können.
Warum benötige ich eine EAN?
Die EAN ist eine sogenannte GTIN (Global Trade Item Number). Diese werden auf vielen Portalen eingesetzt, um identische Produkte zu gruppieren und gemeinsam anzuzeigen. So verlangt z.B. Google, dass du einen Artikel mit einer GTIN auszeichnest, wenn der Artikel von Google in der Produktsuche berücksichtigt werden soll. Nur so kann Google den Preisvergleich zwischen unterschiedlichen Online-Shops realisieren. Alternativ zur EAN ist dabei auch möglich:
- UPC (der Unique Package Code): Das ist das amerikanische Pendant zur EAN.
- ISBN (International Standard Book Number): Das ist das Pendant zur EAN für Bücher. Im Gegensatz zur EAN gilt sie weltweit.
- MPN (Manufacturer Product Number): Das ist die Herstellerartikelnummer. Google akzeptiert diese, wenn du zusätzlich den Hersteller angibst.
Die GTIN ist i.d.R. auch eindeutig bzgl. Größe und Farbe. Leider halten sich aber nicht alle Hersteller an die Vorgaben für EANs, weshalb das nicht immer der Fall ist.
Woher bekommst du eine EAN?
Damit eine EAN weltweit eindeutig ist, muss sie zentral verwaltet werden. Du kannst deshalb eine EAN nicht einfach selbst vergeben, da sonst die Eindeutigkeit der Nummer nicht gewährleistet werden kann. In Deutschland ist dafür die gs1-germany verantwortlich. Das ist ein Unternehmen zur Standardisierung von Geschäftsprozessen und verwaltet zentral die EAN-Vergabe. Hier kannst du letztlich deine Barcodes erstellen lassen.
Hinweis
Ein Barcode ist letztlich nur eine grafische Darstellung der EAN-Nummer. Es gibt unterschiedliche Arten von Barcodes, die unterschiedlich robust gegenüber Lesefehlern sind. Für EAN-Nummern hat sich der EAN-Barcode durchgesetzt. Deshalb spricht man häufig nicht von der EAN, sondern vom EAN-Code. Letztlich ist aber nur die Nummer relevant. Den entsprechenden Barcode kann jedes ernsthafte Warenwirtschaftssystem für dich erstellen. Es gibt dazu auch viele Webseiten im Internet.
Was kosten EAN-Codes?
gs1-germany vergibt EANs in Paketen. Du kannst also je nach Bedarf unterschiedliche Pakete buchen. Dabei fallen sowohl jährliche Gebühren als auch ein einmaliger Bereitstellungspreis an. Dabei gibt es auch Pakete mit wenig EANS:
- SmartStarter1: 1-5 EANS für einmalig 35€
- SmartStarter10: Ein Paket für 10 EANs für 55€ / Jahr
- GS1-Complete: Das Komplett-Paket für deine individuellen Anforderungen. Die Kosten hängen hier u.a. von deinem Umsatz ab. gs1-germany bietet hierfür einen übersichtlichen Rechner an.
Über Google findest du auch noch andere Anbieter. Hier ist aber immer Vorsicht geboten, denn nicht immer bekommst du einwandfreie EAN-Codes. gs1-germany ist die einzige offizielle Stelle zur Vergabe von EAN-Codes. NIcht-korrekte EAN-Codes können zur Sperrung und Auslistung bei Google und den Marktplätzen führen. Im schlimmsten Fall kann sogar dein Verkäuferkonto gesperrt werden bzw. eine Unterlassungsklage wegen wettbewerbswidrigem Verhalten folgen.
Wie viele EAN-Codes benötigst du?
Wie eingangs beschrieben kennzeichnet eine EAN ein Produkt eindeutig. Um das Produkt also optimal bei Google zu bewerben und auch auf Marktplätzen zu verkaufen, solltest du dringend darauf achten, dass jede Variante deines Produkts eine eigene EAN bekommt.
Beispiel:
- Du verkaufst ein T-Shirt
- Das T-Shirt gibt es in 4 Größen
- Das T-Shirt gibt es jeweils in 2 Farben
Das ergibt 1*4*2 = 8 unterschiedliche Produkte. Du benötigst also 8 EAN-Codes.
Wir empfehlen hier ganz klar, nicht an den EAN-Codes zu sparen, da dies nur zu fehlerhaft gelisteten Produkten führen wird. Das schadet deinem Umsatz und kann je nach Marktplatz auch zu Strafen führen.
Warum sollte ich in EANs investieren?
Eigene EANs bieten dir viele Vorteile. Denn das Ziel der Marktplätze sowie von Google ist natürlich, den Kunden einen Preisvergleich anzubieten.
Wenn dein Hersteller also keine GTIN oder EAN bereitstellt, dann ist die EAN für dich die große Chance, mit dem Produkt prominenter gelistet zu werden. Denn die anderen Anbieter müssten zuerst ebenfalls eine EAN beantragen. Das ist für viele Wettbewerber - allein schon mangels Kenntnis - eine Herausforderung. Die Kosten je Produkt halten sich dann verglichen mit Adwords- bzw. Provisionskosten sehr im Rahmen.
Dein Service-Angebot verursacht einen Wettbewerbsvorteil
Aber auch wenn du bereits eine EAN für dein Produkt hast, kann eine eigene EAN Sinn ergeben. Erstelle z.B. Bundles oder ergänze Produkte mit Service-Paketen. Wir erleben immer wieder, dass das im stationären Handel sowieso der Fall ist. Gerade bei Premium-Produkten wird z.B. regelmäßig kostenlose Wartung angeboten.
- Ob dies beim Optiker mit jährlicher Reinigung der Brille ist
- oder bei der Gitarre der jährliche Saitenwechsel.
Händler konkurrieren häufig völlig unnötigerweise mit den Preisen reiner Internet-Anbieter wie z.B. Otto, Zalando oder Amazon. Der Service, der im stationären Handel Standard ist, wird dabei oft vergessen.
Ein Standard-Produkt inkl. Service-Leistung ist de-fakto ein eigenständiges Produkt. Das musst du deiner Kundschaft auch klarmachen. Und hier kommt die eigene EAN zum Tragen. Denn der Artikel sollte dann nicht nur mit dem Service im Produktnamen erweitert werden. Vielmehr sollte auch unbedingt eine eigene EAN verwendet werden. Das hat zwei Effekte:
- Dein Artikel wird nicht im Preisvergleich mit anderen Artikeln gelistet. Du wirst also nicht unnötig teuer angesehen, sondern der Mehrwert deines Angebots wird deutlich.
- Dein Artikel wird eigenständig in den Übersichten gelistet, die Konkurrenz existiert nicht - zumindest nicht auf demselben Artikel. Du kannst also die Übersichten gezielt nutzen, um deinen Mehrwert zu zeigen. Der inkludierte Service sollte also ganz klar Bestandteil der Produktbezeichnung sein.